Ich heiße Alice Tumler. Ich bin Public Speaking Coach
und « Authentic Expression » Expertin.
Im Mai 2015 ko-moderierte ich die 60. Ausgabe des Eurovision Song Contests – die größte Unterhaltungsshow der Welt. Ich genoss jeden Augenblick dieses Events. Ich hatte das Gefühl, genau an meinem Platz zu sein und den 10.000 Menschen im Saal und 250 Millionen Fernsehzuschauern, eine universelle Liebesbotschaft überbringen zu dürfen. Meine Karriere hätte nicht besser laufen können und dennoch hatte ich nur einen Wunsch: das Fernsehen zu verlassen.
Während der 14 Jahre, in denen ich vor der Kamera stand, hatte ich regelmäßig das Gefühl, nicht mit meinen inneren Werten in Einklang zu sein und es fehlte mir oft an Sinn. Leider war mir aber auch nicht klar, welche Werte mir wirklich wichtig waren, welcher mein Platz in dieser Welt war oder wie ich meinem Leben mehr Sinn geben konnte. Noch dazu musste ich jahrelang mit einem sehr ausgeprägten Hochstaplersyndrom kämpfen, dass durch die extremen Ansprüche an mich selbst nur verstärkt wurde. Auf der Bühne versuchte ich immer, meinem Text einen Satz voraus zu sein, um sicher zu stellen, dass alles perfekt sei, was mich komplett vom gegenwärtigen Augenblick entfernte. Zugleich musste ich zuhören, wie mein innerer Richter in meinem Kopf, die Mittelmäßigkeit meiner Performance kritisierte. Meine eigene Funktionsweise erschöpfte mich permanent, aber ich war darin gefangen!
Als ich mich vom Fernsehen zurückzog, brach mein Körper regelrecht zusammen. Zwei Jahre lang kämpfte ich mit verschiedenen autoimmunen Krankheiten, die mich ans Bett fesselten. Da stand ich auf einmal vor einem neuen Problem, mit dem ich nicht umgehen konnte: der Gegensatz zwischen dem Bild der fröhlichen, starken und abenteuerlustigen Frau, das ich von mir selbst aus dem Fernsehen hatte, und meiner täglichen Realität als erschöpfte, kranke, deprimierte und verletzliche Mutter. In Wirklichkeit konnte ich mich mit keiner der zwei Versionen von mir identifizieren. Wer war ich also wirklich?
Wenn ich keine berufliche Aktivität mehr hatte, mit der ich mich identifizieren konnte, und wenn ich überhaupt nichts mehr tat, was blieb dann noch übrig? Was war meine Essenz? Und wie könnte ich sie authentisch ausdrücken, um mich immer mit mir in Einklang zu fühlen? Ich war überzeugt, dass die Antwort zu diesen Fragen mir helfen würde, meine innere Flamme wieder anzuzünden und gesund zu werden.
Die folgenden fünf Jahre verbrachte ich damit, mich selbst zu beobachten, die verschiedenen Ebenen meines Unterbewusstseins zu erforschen, Verhaltensexperimente an mir selbst auszuführen und mit zahlreichen Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen zu arbeiten. Mein Ziel war es zu verstehen, was mich davon abhielt, ich selbst zu sein, was mich definierte und schließlich, wie ich mich selbst frei ausdrücken und meinen Platz in der Welt unter meinen Bedingungen einnehmen könnte.
Jetzt habe ich meine eige Erfahrung und das Ergebnis meiner Recherchen, in eine Methode umgewandelt, um jedem zu ermöglichen, seine Essenz zu finden und sie frei und authentisch auszudrücken.
Für mich ist Freiheit die Fähigkeit ganz ich selbst zu sein.